Die Soundkarte SoundBlaster Live! Player 5.1 wurde von mir hauptsächlich dazu gekauft, den Ton digital an den Decoder des Inspire 5.1 Digital 5700 weiter zu leiten, das ebenfalls von Creative stammt.
Als Firma, die keine Lust auf Treibersupport hat, war mir bis jetzt nur Terratec bekannt (keine Treiber für XP und Soundsystem DMX), daher dachte ich, mit der Wahl einer im Audiobereich recht renommierten Marke wie Creative könne ich nichts falsch machen.
Man sollte meinen, dass aktuelle Treiber den Ruhestand überleben. Nicht so der Treiber der SoundBlaster Live! Player 5.1: nach Start aus dem Ruhestand ist der Ton komplett weg und lässt sich nur durch Neustart zurück holen.
Bei der Treiberinstallation ist das ein oder andere MB Software-Müll auf die Platte gewandert. Alles Programme, die zwar eine sehr verspielte Optik haben, sich aber – wenn man die Funktion erst mal durchschaut hat – als völlig überflüssig entpuppen.
Die absolute Krönung ist ein Programm mit dem Namen CTEaxSpl.exe. Dieses Programm hat keine Funktion, außer die, ein kurzes Video mit Creative-Werbung abzuspielen. Schön und gut dann benutzt man dieses Programm halt nicht, aber so einfach ist die Sache nicht.
Für das Programm wird ein RunOnce-Schlüssel in der Registry angelegt, der dafür sorgt, dass das Programm bei jedem Rechnerstart die Bedienung des PCs ein paar Sekunden lang verhindert. Obwohl der Schlüssel RunOnce heißt, wird er danach nicht gelöscht, jedenfalls nicht vom Programm. Dafür ist der Benutzer zuständig.
Dumm nur, dass der Eintrag ein paar Rechnerstarts später wieder da ist. Nicht direkt das, was der Benutzer mit der Löschung erreichen wollte. Da ich bis auf den Soundtreiber keine Creative-Software benutzt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass für das muntere Registry-Editieren wohl nur noch der Treiber in Frage kommt.
Ein Programm, das vordergründig für den Sound zuständig ist, aber hinter dem Rücken des Benutzers in der Registry rumfuscht, gehört in die Kategorie Trojaner. Trojaner sind beliebt. Ungefähr so beliebt wie Spam und Kinderpornos
Alles natürlich Gründe, sich mal freundlich an den Creative-Support zu wenden, also habe ich's getan. Wo ich schon dabei war, habe ich noch die Bugs des Inspires, sowie die kaputte Website angesprochen.
Hätte ich mir sparen können, es kam nichts bei rum:.
Sehr geehrter Herr Keil,
diese Webseite habe ich gerade getestet, was bei mir einwandfrei funktioniert. Versuchen Sie
de.europe.creative.com
zu benutzen.
Die Standardausrede für kaputte Websites: Bei mir geht's aber. Die Alternative de.europe.creative.com ist natürlich auch nicht bedienbar, wenn man auf JavaScript verzichtet, wie es vernunftbegabte Surfer nun einmal tun.
Weil die SB Live! Player 5.1 älter als XP ist, gibt es nicht bestimmt XP-geeigneten Treibern darauf.
Nun, diesen Satz habe ich nicht verstanden, wird wohl an mir liegen.
Bitte benutzen Sie der Treiber unter folgenden Weblink:
http://de.europe.creative.com/support/LiveDrvUni-Pack(GER).exe
Das ist keinesfalls ein Link zu einer EXE, die den Treiber enthält, sondern nur die Adresse einer Seite, die ein 24.096 MBytes-großes Treiberpack anbietet, allerdings wieder nur bei aktivierten Sicherheitslücken wie JavaScript. Ein Grund, nochmal nachzuhaken.
Das Splash Screen können Sie unter folgenden Pfad deaktivieren:
Start -> Programme -> Creative -> Soundblaster Live -> Creative EAX/Splash Screen
Als Anlage füge ich ein Bild davon bei.
Dieser Hinweis erwies sich als richtig, ein Umbenennen des Programmes hatte allerdings schon dasselbe bewirkt. Um Das Splash Screen zu deaktivieren, muss man übrigens auf einen Button klicken, der in anderen Programmen wohl eine Playlist symbolisiert hätte – sehr intuitiv.
Bitte lassen Sie alle Konversationen in den Emails bestehen, wenn Sie antworten.
So habe ich's gern. Selber TOFU mailen, aber andere belehren.
Mit freundlichen Grüssen
[Realname]
Technische Unterstützung
Creative Labs Europe
[Fullquote]
Hier sammelt die gute Frau ihren ersten Pluspunkt, den meisten Support-Leuten fehlt der Mut zum eigenen Namen. Solche Leute benutzen dann Pseudonyme wie Support Staff, RMA Team usw.
Meine Fragen zum Inspire wurden leider übergangen, ob der Treiber nun wirklich ein Trojaner ist oder nicht, wurde zu meinem Bedauern auch nicht gesagt.
Auch meine erneute Mail brachte mich der Lösung der Probleme nicht näher, das Inspire-Problem wurde wieder übersehen, der Trojaner nicht entlarvt. Als Alternative zur kaputten Website bekam ich allerdings die Erlaubnis, mir die Treiber auf CD schicken zu lassen. Natürlich auf meine Kosten. Danke Nein!
Auf meiner Liste zu meidender Firmen steht Creative nun zwischen Terratec und einer Firma, die gerade Time Warner zu Grunde richtet, also verdammt weit oben.
Meine nächste Soundkarte wird Noname vom Grabbeltisch sein, mehr Probleme als mit Creative-Hardware habe ich wohl nicht zu befürchten. Und schlechteren Support erwarte ich auch nicht.
Da haufenweise Leute auf diese Seite kommen, die auf der Suche nach Treibern sind, habe ich mir das JavaScript-Gestümper von Creative nochmal angeschaut.
Der Direktlink zum Download lautet http://download.creative.com/manualdn/Drivers/Others/1972/LiveDrvUni-Pack(ENG).exe (ungefähr 24 Megabyte). Damit erspart man es sich auch, die meterlangen Lizenzwünsche von Creative durchzulesen, den Trojaner bekommt man trotzdem.
Möglich ist auch die Nutzung des vom KX-Project bereit gestellten Treibers. Dessen Interface ist jedoch der letzte Müll, meine Erfahrung damit beschränkt sich daher auf: gesehen, gelacht, gelöscht. Ich konnte es dem Treiber nicht abgewöhnen, Dolby-Digital-Ton zu dekodieren, weiß aber, dass das machbar sein soll. Die Deinstallation war problemlos möglich, ein Test wird also niemandem schaden.
Die Soundkarte läuft tadellos unter FreeBSD, wenn man den Kernel mit der Zeile
device pcm
compiliert. Näheres dazu gibt es im
FreeBSD Handbook.
Dem Treiber emu10k1 fehlt jedoch die Möglichkeit, die Einstellungen der Soundkarte zu verändern. So ist es zum Beispiel nicht möglich, das Creative Inspire 5.1 Digital auch digital anzusteuern. Wenn man die beiden Geräte über den Digital-Din-Anschluss verbindet, bleibt der Ton aus. Nur der Analog-Ausgang ist nutzbar.
Abhilfe schaft der Treiber emu10kx von Yuriy Tsibizov.
Wer die Installationsanleitung befolgt und anschließend noch in /etc/rc.local die Zeile
emuctrl set out1 100
einfügt, kann von da an auch den Ton im Inspire genießen. Um Treiberkonflikte
zu vermeiden, sollte der Kernel dazu ohne device pcm
compiliert werden.