www.fabiankeil.de/mehrkanal-cd-faq.html
Die 5.1-Mehrkanal-CD-Anleitung lockt ständig Besucher an, die nach Informationen suchen, die dort nicht vorhanden sind. Die wichtigsten Fragen habe ich daher auf dieser Seite beantwortet, allerdings nur, wenn sie thematisch passten. Um die Seite zu füllen, habe ich noch ein paar passende Fragen erdacht. Der Frevel sei mir verziehen.
Das wichtigste Kriterium für eine brauchbare Quelle ist selbstverständlich der eigene Musikgeschmack, der allerdings den entscheidenen Nachteil mitbringt, sich von Person zu Person zu unterscheiden. Es gibt auch Leute die haben gar keinen Musikgeschmack, solche Leute hören dann Eins Live. Das wichtigste subjektive Kriterium für brauchbare Vorlagen ist die Klangqualität, beziehungsweise die Räumlichkeit der Aufnahme; denn wenn schon das Original wie eine dynamikkomprimierte Monoaufnahme in der Kanalisation klingt, kann man sich den Aufwand der Dolby-Digital-Wandlung sparen.
Ebenfalls störend sind Konzerte, die alle paar Lieder durch Interview-Fetzen unterbrochen werden – allenfalls akzeptabel für Eins-Live-Hörer und andere Konsumkriecher.
Die von mir benutzten Quellen habe ich in vier Kategorien eingeteilt: perfekt, brauchbar, eingeschränkt brauchbar, und unbrauchbar. Die Bildqualität habe ich dabei nicht berücksichtigt, da ich einen Großteil der DVDs nicht angeschaut habe.
Habe ich bis jetzt noch keine gefunden.
Auffällig ist, dass die in dieser Kategorie gelisteten Medien überwiegend Studioproduktionen sind, und dass es nur zwei Konzerte gibt. Bemerkenswert, dass diese beiden Konzerte ausgerechnet vom Westdeutschen Rundfunk produziert wurden, also von den Leuten, die den Äther mit 1Live belasten.
Sind von der Liedwahl in Ordnung, könnten aber klanglich besser produziert sein. Trotzdem rippenswert.
Sind entweder von der Tonqualität her indiskutabel, oder sind durch Fan-Gesabbel und ähnlichen Müll unterbrochen.
Falsch. Zum Beispiel bei der DVD "Uriah Heep – Live in the USA" ist das Signal zwar 5.1-codiert, der Ton ist dennoch Stereo,
die zusätzlichen Kanäle (Center, Left Surround, Right Surround, Subwoofer) sind stumm.
Bei anderen DVD verbirgt sich unter der Bezeichnung 5.1
ein
minderwertiger Upmix, der die Bezeichnung "Mehrkanal" ebenso wenig verdient. Der Kapitalismus lebt eben nicht von
Nächstenliebe, wo betrogen werden kann, da wird auch betrogen.
Einige Audio-DVDs enthalten den Ton nicht an der gewohnten Stelle, sondern in den Menü-VOBs. An den Ton kommt man natürlich trotzdem, beim Splitten gibt es jedoch Probleme, da man auf die Hilfe von Chapter-X-tractor verzichten muss.
Sowohl DVDDecrypter, als auch vStrip und SmartRipper bieten zwar die Möglichkeit, Dateien Chapter-weise zu trennen, dabei werden jedoch die AC-3-Streams zerstört. delaycut von jsoto kann die Dateien reparieren, anschließend können sie wie gehabt mit BeSweet weiterverarbeitet werden. Normalisieren sollte man die Dateien nicht mehr, der Maximal-Pegel würde sonst für jeden Track einzeln festgelegt werden, die Gesamtkomposition des Künstlers wäre zerstört.
Zum Erzeugen von DDWAV ist 1.4 die richtige, spätere Betaversionen haben teilweise
nur Rauschen erzeugt, noch später wurde AC3Enc komplett entfernt. Ab BeSweet 1.5 Beta26 ist AC3Enc wieder dabei.
Konnte ich aus Mangel an brauchbaren Vorlagen jedoch noch nicht testen. Erzeugt aber ebenfalls fehlerhafte
AC3-WAV-Dateien.
Im Gegensatz zu anderen Firmen, interessieren sich die Dolby Laboratories für Abwärtskompatibililtät sowie Standardkonformität und ziehen daher DVD-Audio vor. Näheres dazu gibt es auf der Dolby-Website. Vielleicht bringen Audio-DVDs auch nur höhere Lizenz-Einnahmen, aber man soll ja an das Gute im Menschen glauben.
Der Schein trügt. Bei ordentlichem Quellmaterial klingen auch Dolby-Digital-CDs sehr gut, ordentliches Quellmaterial ist jedoch auf den meisten DVDs nicht enthalten. DTS-CDs sind eine Domäne von Leuten, die wissen was sie tun. DVDs werden jedoch von jeder Hinterhofklitsche produziert, ohne das das Format ausgereizt wird.
Hinzu kommt, dass DTS-CDs meist Studio-Alben sind, während DVDs oft von Live-Aufnahmen stammen, die gern als Grund für die schlechte Tonqualität vorgeschoben werden.
Diese Frage hat zwar nichts mit Dolby-Digital-CDs zu tun, kommt jedoch recht häufig in den Logdateien vor. Da DTS-CDs von weiten wie standardkonforme Audio-CDs aussehen, kann man sie auch wie solche behandeln. Gerippt werden sie wie normale Audio-CDs: am besten mit cdda2wav, sonst mit Exact Audio Copy oder dem Programm der Wahl.
Eine weit verbreitete Unsitte bei Soundkarten führt dazu, dass der Ton vor der Ausgabe nach 48 kHz hochgesampelt wird. Bei "normalen" WAV-Dateien ist das nur überflüssig, bei DTS- und Dolby-Digital-WAV-Dateien wird dadurch jedoch der Datenstrom zerstört. Abhilfe:
Das Programm DTS Parser hilft, die grafische Benutzeroberfläche ist selbsterklärend.
Wenn die DTS-Tonspur mit einer Bitrate von 1411 kBit/s
und einer Abtastfrequenz von 44.1 kHz vorliegt, kann man dazu das Kommandozeilen-Programm
dts2wav benutzen:
dts2wav zuverpackendedatei.dts
DTS-Tonspuren mit dieser Bitrate sind jedoch nicht auf DVDs
zu finden. Dort liegt der DTS-Sound gewöhnlich mit einer Bitrate von 768 oder 1536
kBit/s vor, ist mit 48 kHz gesampelt,
und passt deshalb nicht in 44.1-kHz/16-Bit-WAV-Dateien rein,
wie sie zur Erstellung von Audio-CDs erforderlich sind.
Bei falscher Bitrate stürtzt dts2wav ab, die erzeugten Dateien sind defekt.
Wenn sie verschlüsselt sind, aus Mangel an Programmen gar nicht. Mit einer ordentlichen Soundkarte ist es aber möglich, den Ton analog abzugreifen und verlustarm weiterzuverarbeiten; ungeschützte Medien lassen sich wie gewöhnliche DVDs rippen und kopieren.
Entweder einen Brenner benutzen der GigaRec oder ähnliches beherrscht, oder überlange Rohlinge kaufen. Die dadurch entstehenden Nachteile sollten ebenfalls beachtet werden.
Audio-CDs sind mit zwei Fehlerkorrekturebenen ausgestattet (C1/C2), mit deren Hilfe kleinere Fehler im Datenstrom, wie sie entstehen wenn die Disc verkratzt, verschmutzt oder minderwertig ist, übergangen werden können. Sind die auftretenden Fehler zu schwerwiegend um auf C1- bzw. C2-Ebene korrigiert zu werden, versucht das Laufwerk, die Fehler durch Interpolation zu verschleiern. Dolby-Digital-CDs werden dabei wie standardkonforme Audio-CDs behandelt, da das Laufwerk den Datenstrom nicht daraufhin analysiert, ob er nicht eventuell anders kodiert ist. Durch die Interpolation wird der Datenstrom noch weiter zerstört, was, je nach Decoder, zu kurzer Stille oder zu Störgeräuschen führt.
Wenn der Player mit Rohlingen gut klar kommt, sollte es keine Probleme geben. Wer jedoch übergroße CD-Rs oder GigaRec benutzt, sollte (wie eigentlich immer) auf Qualitätsmedien achten. Einen Überblick über Rohlingqualität liefern meine C1-Scans mit CD-Doctor, wer die Möglichkeit hat, sollte aber selber testen, und dabei berücksichtigen, dass Brenner auf das Lesen von Rohlingen optimiert sind, was auf Player nicht unbedingt zutrifft.
Natürlich, dazu muss man lediglich in BeSplit CDDA
anstatt AC3-CD
aktivieren. Wenn BeSweet direkt benutzt wird,
so ist der Aufruf:
BeSweet.exe -core( -input xyz.ac3 -output xyz.wav -2ch -logfile xyz.log ) -azid( -s stereo --maximize ) -ssrc( --rate 44100 )
Der Rest der Mehrkanal-CD-Anleitung kann unverändert übernommen werden.
Jepp, einfach die BeSweet GUI benutzen, oder den direkten BeSweet-Aufruf:
BeSweet.exe -core( -input xyz.ac3 -output xyz.mp3 -logfile xyz.log ) -azid( -c normal -L -3db ) -ota( -hybridgain ) -lame( -p --alt-preset standard )
Wenn die Dateigröße wichtiger ist, als die Qualität, kann alternativ zu --alt-preset standard
auch --abr
gefolgt von
der gewünschten Bitrate eingegeben werden. Weitere Einstellmöglichkeiten verrät die mit BeSweet mitgelieferte Hilfe-Datei
lame.html.
Die ChapterXtractor.ini muss ebenfalls angepasst werden, zum Mp3-Schneiden lautet der Eintrag:
Preset 1=Mp3-Schneiden mit BeSplit
Format 1=%asf%sp
Header 1=BeSplit -core( -input "%file" -prefix "%dirInterpret - 0" -logfile logfile.txt -type mp3 -ending ) -split(%sp
Footer 1=)
Es ist nicht nötig, die AC3-Tracks neu zu erzeugen, es reicht wenn man die extrahierte Dolby-Digital-Datei mit BeSplit in einzelne Lieder aufteilt. Die ChapterXtractor.ini braucht dazu folgende Erweiterung:
Preset 1=AC3-Schneiden mit BeSplit
Format 1=%asf%sp
Header 1=BeSplit -core( -input "%file" -prefix "%dirInterpret - 0" -logfile logfile.txt -type ac3 -ending ) -split(%sp
Footer 1=)
Die oben genannten Beispiele sollten ausreichen, um zu zeigen, wie man die Programme anpasst.
Am einfachsten mit dem Programm UpMixGUI, einem Frontend für BeSweet, sox, Exact Audio Copy und ein paar anderen Programme. Zu viel sollte man nicht erwarten, ein 5.1-Upmix ist natürlich nicht mit 5.1-Ton vergleichbar, der aus getrennten Tonspuren zusammen gemischt wurde.
Da mein Verstärker 5.1-Upmix in Hardware durchführen kann benutze ich UpMixGUI nicht, wer es jedoch ausprobieren will findet es im Audio-Forum von doom9.org.
Es hängt vom Player ab. Es sollte jedoch zuerst überprüft werden, ob das Gerät nicht auch AC-3-Dateien von Daten-CDs lesen kann, bei denen die Fehlerkorrektur besser ist, und zu deren Erstellung man den Ton nicht neukodieren muss.
Nirgendwo. Es gibt weder legale, noch illegale Dateien, auch wenn gewisse Dummschwätzer von der Musikindustrie etwas anderes predigen.
Wenn keine offensichtlich rechtswidrig hergestellte Vorlage verwendet wird
, ist alles in Ordnung
(siehe UrhG § 53 Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch).
Personen mit Hang zum Analphabetismus lesen gerne sinnentstellend "rechtswidrig angebotene Vorlagen" und glauben,
sogar der Download wäre verboten. Wie so oft gilt auch hier: Wer lesen kann hat mehr Spaß im Internet.
Die Benutzung von Tauschbörsen wie eMule und Kazaa Lite bleibt jedoch problematisch, da die Dateien schon während des Runterladens verfügbar gemacht werden, und der Upload bei den meisten Dateien von UrhG § 106 Unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke betroffen ist.
Ein schwedischer Radiosender bietet – völlig unproblematisch – Mehrkanal-Dateien zum Download an. Es handelt sich dabei um schwedische Hörspiele, sowie ein paar Klassikkonzerte.
In der von doom9 gehosteten Audio FAQ.