www.fabiankeil.de/blog-surrogat/2006/01/17/netzwerk-stecker-reparatur-mit-leitlack.html
Nach dem Update auf FreeBSD 6.0 hatte ich für ein paar Tage Probleme mit dem Funknetzwerk und musste den Laptop über Kabel ins Netzwerk einbinden.
Das ging einige Zeit gut, bis plötzlich die Verbindung zwischen ThinkPad und Africanqueen nicht mehr aufgebaut werden konnte. Africanqueen konnte noch mit beiden Netzwerkkarten den Router erreichen und auch der Laptop konnte – nachdem ich ihn in den Keller trug – über ein anderes Kabel am Netzwerk teilnehmen.
Das Problem lag folglich am Kabel. Die Abschirmung sah in Ordnung aus, doch am einen Ende war der Stecker beschädigt. Dort, wo die grüne Ader auf einem Metallstück enden sollte, war nur noch Plastik zu sehen. Das Metallstück muss beim vorherigen Ausstecken abgefallen sein.
Suchen wäre zwecklos gewesen, außerdem hätte ich es nicht wieder befestigen können.
Vor fünf oder sechs Jahren hatte ich versucht, bei Africanqueens Prozessor den Multiplikator freizuschalten um besser übertakten zu können.
Man kann den Prozessortakt zwar über den Front-Side-Bus erhöhen, irgendwann steigt dann jedoch der Arbeitsspeicher oder die Graphikkarte aus, die von der globalen Takterhöhung mit profitieren.
Früher war der Multiplikator noch frei über das BIOS manipulierbar, bei dem in Africanqueen steckenden Athlon ist er blockiert.
Um diese Blockade zu brechen, müssen auf dem Prozessor ein paar Brücken erstellt werden. Dazu kratzt man ein bisschen auf dem Prozessor rum, maskiert ihn mit Klebeband und pinselt Leitlack zwischen verschiedene Kontakte. Wenn man alles richtig macht, ist der Multiplikator anschließend frei wählbar.
Alles habe ich wohl nicht richtig gemacht, bei meinem Athlon blieb der Multiplikator fest. Africanqueens Front-Side-Bus läuft nun mit 143 Megahertz, die Spannung für Prozessor und Arbeitsspeicher musste dazu bereits um 0,2 Volt erhöht werden.
Der Silber-Leitlack ist von der Aktion geblieben und staubte auf meinem CD-Spieler vor sich hin, stach mir also täglich ins Auge
Beim Übertakten mag er nicht geholfen haben, doch mein Netzwerkproblem hat er gelöst.
Mit dem im Deckel steckenden Pinsel habe ich den Silber-Leitlack großzügig über dem kontaktlosen Ader-Ende verteilt, die umstehenden Ader-Enden wurden dabei mit eingedeckt. Diese Verbindungen mussten mit einem Messer wieder entfernt werden – kein Thema.
Der Stecker hat jetzt noch auf sechs von acht Adern Leitlack, untereinander sind die Adern aber getrennt.
Damit der Leitlack nicht sofort wieder abgetragen wird steckt das reparierte Kabel-Ende nun in Africanqueen, das unbehandelte Ende kann mit dem Laptop genutzt werden. Auch wenn die Funkverbindung wieder läuft, möchte ich Sicherungen doch lieber über GigaBit-Netzwerk machen.