www.fabiankeil.de/blog-surrogat/2005/11/14/ct-ade.html

c't-Abo beendet

Bei meinem heutigen Bücherei-Besuch bin ich daran erinnert worden, dass diese Woche für mich die erste c't-freie seit ein paar Jahren ist. Mein Abo habe ich vor ein paar Wochen gekündigt, ein Schritt, der schon seit einiger Zeit überfällig war.

Der Heise-Verlag und ich interpretieren den Begriff seriöser Journalismus zu unterschiedlich, eine weitere finanzielle Unterstützung schien mir moralisch nicht vertretbar.

Mein Verlangen nach:

wird auch ohne Abo mehr als ausreichend befriedigt.

Rückgratlose Berichterstattung

Ob ein optisches Laufwerk auch optische Medien mit beabsichtigten Fehlern kopiert, geht aus den meisten c't-Tests nicht mehr klar hervor. Stattdessen heißt es nur noch: spielt Medien mit Kopierschutz XYZ ab.

Das ist nicht nur feige, Kopierschutz ohne Anführungszeichen zu benutzen führt unwissende Leser – also die Zielgruppe – in die Irre.

Technisch unwirksame Maßnahmen darf man weiterhin als solche bezeichnen, damit versehene Medien dürfen weiterhin kopiert werden.

Der Heise-Verlag lässt sich gerne als letzter Ritter im Kampf für die Pressefreiheit feiern, verzichtet jedoch darauf, gerichtlich klären zu lassen, ob überhaupt technisch wirksam geschützte Medien auf dem Markt sind.

Wer Kopierschutz ohne Anführungszeichen verwendet und sich der abenteuerlichen Rechtsinterpretation der Industrie anschließt, die behauptet, defekte Medien dürften nicht mehr kopiert werden, der sollte mal kurz sein Ritterkostüm beiseite legen und im Wörterbuch unter vorauseilender Gehorsam nachschlagen.

Wer beim Propaganda-Nachtröten soweit geht, im Zusammenhang mit dem Urheberrecht von Raubkopien zu schreiben, sollte seinen Kopf zweimal in eine gefüllte Regentonne stecken und einmal rausziehen.

Seriöser Journalismus sieht anders aus.

Übertriebene Rücksichtnahme auf Anzeigenkunden

Aus der Ferne kann ich selbstverständlich nicht beurteilen, wie stark Heise die Interessen der Anzeigenkunden bei der Berichterstattung berücksichtigt – wahrscheinlich gar nicht, harhar. Ich hatte jedoch stets ein komisches Gefühl, wenn es im Artikel um Plextor oder Alternate ging.

Bei zwei Tests von Versandhäusern in den letzten Jahren hielt man es für sinnvoll eine Reihe von Garagenfirmen mitzutesten, die Existenz vom Alternate-Konkurrent Mindfactory wurde jedoch komplett verschwiegen. Mein Lob für Mindfactory hält sich in Grenzen, im Test hätte man sie dennoch aufnehmen müssen, groß genug sind sie.

Bei Brennertests wird stets behauptet, dass für den Privatmann Medienqualitätskontrollen nur mit dem Plextor Premium zuverlässig durchgeführt werden könnten, da LiteOn-Laufwerke zu starke Schwankungen in den Ergebnissen liefern würden.

Diese Aussage kann ich mit keinem meiner sechs LiteOn-Laufwerken nachvollziehen.

Software-Müll

Der c't werden in kleiner werdenden Intervallen Software beigelegt. Für mich war sie überwiegend nutzlos, die paar Ausnahmen hätte ich auch selber runterladen können. Mit den tausend proprietären Vollversionen kann ich nichts anfangen, jeder Cent der für deren Lizenz-Gebühren draufging war mir einer zu viel.

Falls keine bezahlt werden mussten, hätte man es dazuschreiben sollen.

Das absolute Highlight war jedoch die Deutschland sicher im Netz-Beilage der Ausgabe 23/05. Das war entweder nicht als solche gekennzeichnete Werbung, oder einfach nur überflüssiger Mist.

Auf dem Cover wurde damit geworben, die gespielte Entrüstung im Editorial interessiert mich nicht.

Firewall- und Virenscanner-Unsinn

Ich bin pauschale Ferndiagnosen leid. Ich brauche weder Firewall noch Virenscanner, die Sicherheit meiner Rechner kann ich selbst abschätzen.