www.fabiankeil.de/blog-surrogat/2006/03/18/fruchtloses-puzzeln.html
Der ausgefallene Samba-Server bleibt vorerst Staubfänger, das Puzzeln mit den Ersatzteilen hatte nicht den erwarteten Erfolg.
Versucht habe ich jetzt verschiedene Kombinationen von zwei Grafikkarten, zwei Mainboards, zwei Prozessoren und drei verschiedenen Arbeitsspeicher-Modulen.
Auch mit dem neuen Mainboard, einem Asus P2B, gibt der Rechner keinen Pieps von sich, die Lüfter von Netzteil und Grafikkarte drehen sich jedoch. Der Lüfter des neuen Pentium 350 dreht sich nicht, obwohl am Stecker 6 Volt anliegen. Nicht weiter tragisch: von mir aus kann der Prozessor abrauchen – solange ich nur vorher den Bootpieps höre.
Der Verkäufer der Ersatz-Hardware hielt es nicht für nötig die drei Bauteile irgendwie zu sichern. Sie wurden lose in einen Mainboard-Karton geworfen und als Rassel verschickt.
Der Schaden war kleiner als erwartet, die Hardware hatte keine sichtbaren Schäden. Beim Mainboard war ein Transistor locker, befand sich jedoch noch an seinem Platz. Das änderte sich beim Mainboard-Einbau, er fiel ab, ohne direkt berührt worden zu sein.
Nachdem er wieder angelötet wurde, zeigte er beim Durchgangstest ein ähnliches Verhalten wie drei andere Transistoren auf dem Mainboard. Möglicherweise funktioniert er weiterhin, beim Löten scheint er jedenfalls keinen Schaden davon getragen zu haben, obwohl die Lötkolben-Spitze recht dick war.
Zwischen den beiden Pins des Transistors neben dem festgelöteten NEC K2983 besteht seltsamerweise in beiden Richtungen kein Widerstand, ich hoffe mal, dass das normal ist.
Da zwischen den Pins der restlichen Transistoren des Asus P2B und allen Transistoren des alten Abit BE-6 II ein richtungsabhängiger Widerstand besteht, habe ich leichte Zweifel – ohne ein weiteres Asus P2B zu kaufen werden ich es nicht erfahren.
Update 2007-10-14: Laut Bernd Pfeiffer ist das nicht normal: das Bauteil also defekt.
Für kurze Zeit habe ich auch an der vollständigen Funktionsfähigkeit des Netzteils gezweifelt, mittlerweile bin ich nicht mehr sicher.
An den fünf- und zwölf-Volt-Schienen liegt zumindest Spannung an, das Mainboard bekommt genug Strom, um den Grafikkarten-Lüfter zu versorgen.
Die Kondensatoren stehen in roter Pampe. Da diese Pampe auch auf die Köpfe der Dioden geschmiert wurde, die Dioden-Füße aber sauber sind, nehme ich an, dass es sich nicht um ausgelaufene Flüssigkeit handelt. Die Kondensatoren selbst sehen ebenfalls unbeschädigt aus.
Erstaunt hat mich die hohe Staub-Ansammlung bei den ausgeführten Kabeln, einen Bauteilschaden wird sie kaum verursacht haben.
Zur Sicherheit wurde auch noch das Enermax-Netzteil aus Africanqueen als Starthilfe benutzt, geholfen hat es nichts.
Anschließend ist mir aufgefallen, dass der Front-Side-Bus beim dem Mainboard noch über Jumper geregelt werden muss, die eingestellten 100 Megahertz könnten den Arbeitsspeicher überfordert haben, sollten das Mainboard jedoch nicht am Piepsen gehindert haben.
Außer den Jumpern für FSB-Frequenz, eingesteckten Prozessor und einem nicht näher spezifiziertem Multiplikator (vermutlich zwischen FSB und PCI) gibt es eine Reihe Jumper, deren Funktion nicht auf das Mainboard aufgedruckt wurde. Doch auch sie sollten das Piepen nicht verhindern.
Selbst nachdem alle Jumper mit dokumentierter Funktion korrekt positioniert wurden, änderte sich das Verhalten des Rechners kein Stück, das fehlerhafte Bauteil bleibt unbekannt.
Möglicherweise sind mehrere verwendete Bauteile defekt, das Netzteil könnte einen Schaden haben der mit Spannungsmessung nicht bemerkbar ist, bei der neuen Hardware, dem alten Prozessor und dem Arbeitsspeicher könnte es sich ebenfalls um defekte Teile handeln.
Um das zu überprüfen müsste ich wieder puzzeln, dazu fehlt mir ein lauffähiger Rechner aus der gleichen Generation. Ich stehe wieder am Anfang.
Update 2007-10-14: Mittlerweile stehe ich eher am Ende, bei der letzten Überspannung hat das Netzteil ins Gras gebissen. Die rote Pampe ist, wie mir inzwischen von Bernd Pfeiffer mitgeteilt wurde, gewöhnlicher Kleber.