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Verzollung verzögert DVD-Lieferung aus China

Vor nicht ganz drei Wochen bestellte ich ein paar DVDs auf China. Die erste Bestellung ist mittlerweile auch in Deutschland – sie liegt jedoch in Frankfurt und nicht bei mir.

Gestern erhielt ich eine Nachricht von dem Lieferunternehmen GdSK, gefordert wurde eine Inhaltsangabe, Angaben über den Wert des Inhalts und eine Unterschrift mit der das Unternehmen mit der Verzollung beauftragt wird.

Verzollungs-Auftrag mit ungewissen Kosten

Ebenfalls bestätigen soll ich die Übernahme der anfallenden Zollgebühren, der Einfuhrumsatzsteuer und einer Bearbeitungsgebühr. Die Höhe der Kosten wird nicht angegeben.

Bei den Zollgebühren und der Einsatzumsatzsteuer ist es nachzuvollziehen: ihre Höhe hängt vom Inhalt ab und der ist GdSK nicht bekannt. Außerdem sind sie gesetzlich geregelt, der Kunde kann sie selbst ermitteln.

Bei der Bearbeitungsgebühr ist es absolut unverständlich, wer hat schon Lust, die Übernahme einer Gebühr zuzusagen, über deren Höhe er keinen Hinweis hat? Ich sicher nicht, daher rief ich bei GdSK an.

Der Apparat war zuerst eine Weile besetzt, schließlich ging aber doch noch jemand dran. Die Tonqualität war miserabel, der Gesprächspartner unfreundlich und sprach zudem nicht besonders deutlich. Nach beinahe jeder Antwort musste ich noch mal nachfragen.

[Foto: Ausschnitt des GdSK-Vertrags. Höhe von den anfallenden Bearbeitungsgebühren
     sind nicht enthalten gewesen, wurden daher handschriftlich daneben geschrieben.] Die Bearbeitungsgebühr, erfuhr ich, ist eine Pauschale und beträgt 21,50 Euro. Für ein Verschweigen der Höhe gibt es also keinen Grund, selbst wenn die Gebühr gestaffelt wäre, hätte man die Tabelle angeben können. Auch bei den Zollabgaben wäre eine Tabelle kundenfreundlich gewesen, selbst wenn die GdSK überwiegend mit Großkunden handelt, die die Gebühren eh im Kopf haben.

Für meinen Geschmack sind 21,50 Euro etwas viel, die Gegenleistung besteht schließlich nur aus dem Ausfüllen eines Zollformulars, zusätzlich sind die Portogebühren für den Brief an mich angefallen.

Den Vertrag habe ich handschriftlich um die Höhe der Bearbeitungsgebühr erweitert, darauf hin unterschrieben sowie fotografiert und zusammen mit der DVD-Rechnungsmail sowie der PayPal-Zahlungsbestätigung an GdSK gemailt.

Da ich nicht sicher war, ob die Unterlagen auch über Mail angenommen werden, bat ich um Bestätigung und setzte zusätzlich Disposition-Notification-To: Fabian Keil <fk@fabiankeil.de> im Header.

Prompte Bestätigung – ob gewollt, oder nicht

Die Mail wurde um 17:37 Uhr abgeschickt, die Empfangsbestätigung kam um 18:08 Uhr. Der Bestätigungstext wurde vom Mailer generiert, daher ist noch unklar, ob die Bestätigung auch beabsichtigt war – angeblich sendet Outlook die Bestätigungen in den Standard-Einstellungen ungefragt.

Die Zeit wird es zeigen, ich hoffe, das Paket noch vor dem Wochenende zu bekommen. Enthalten sind übrigens die James Bond-Box und Angel Staffel 1-5. Beide in der für den chinesischen Markt bestimmten Regional-Code-3-Version, laut Verkäufer Originale.

Bezahlt habe ich 155 amerikanische Dollar, davon entfielen 55 auf den Versand – für anständige Zollunterlagen hat es offensichtlich dennoch nicht gereicht. Da der Verkaufspreis so niedrig ist – die Box kostet hier etwa 200 Euro, Angel etwa 35 Euro pro Staffel – bin ich gespannt, ob es auch wirklich Originale sind.

Bestellungen bei cd-wow zeigen regelmäßig, dass in den deutschen Preisen viel Luft ist und auch der Umrechnungskurs von Dollar zu Yen ist vermutlich recht günstig, es ist also durchaus im Rahmen des Möglichen.

Akzeptiertes Risiko

Der Kauf lief über eBay, der Verkäufer hatte gerade erst acht Bewertungen, die wenigstens alle positiv waren. Ein paar andere Auktionen des Anbieters wurden von eBay – wie immer ohne Begründung – vorzeitig beendet, heißen muss das jedoch nichts. Der Verkäufer verstößt bei der Einfuhr der DVDs gegen deutsches Urheberrecht, der Auktionsabbruch könnte auch deshalb erfolgt sein.

Die niedrige Bewertungszahl könnte an einer kompletten Sperrung eines vorherigen Benutzernamens liegen, ist also auch kein Grund zur Besorgnis. Auf Anfragen reagierte der Anbieter sehr schnell, konnte die erfolgten Auktionsabbrüche aber nicht erklären.

Bei allen Mails, zu verschiedenen Tageszeiten, musste ich nie länger als ein paar Minuten auf Antwort warten, manche Informationen erfragte der Anbieter mehrfach. Daher habe ich den Verdacht, dass es sich um mehr als eine Person handelt und ein paar Chinesen sich ihren Unterhalt damit verdienen, Original-DVDs vor Ort zu kaufen und nach Europa sowie Amerika zu verschicken.

Wäre mir natürlich deutlich lieber, als ein Anbieter, der gar nichts, oder nur Kopien verschickt. Gar nichts zu bekommen ist wohl mittlerweile ausgeschlossen, ob es Originale wird sich noch heraus stellen.

Ein Verlust des Geldes würde mich natürlich nicht freuen, wäre jedoch kein größeres Problem, da ich dafür schließlich nicht habe hart arbeiten müssen.