www.fabiankeil.de/blog-surrogat/2005-07-21/heuschrecke-vs-fenster.html
Vorm Frühstück fiel mir auf, dass mein Platz im Zug stand, mein Stuhl zudem nicht verfügbar war, da er das Fenster offen hielt.
Im Rahmen des Fensters saß eine Heuschrecke, scheint eine von der fliegenden Sorte gewesen zu sein, das Fenster ist von außen nur über den Luftweg zu erreichen. Ein freeclimbendes Insekt könnte natürlich auch den Putz hoch marschieren, mein Besucher scheint jedoch zu den Springschrecken und nicht zu den Freeclimbschrecken gehört zu haben.
Laut Wikipedia setzt sich die Kategorie Springschrecken aus den Langfühlerschrecken und den Kurzfühlerschrecken zusammen, das Foto passt eher zur ersten Kategorie.
Wie auch immer, den Stuhl brauchte ich, stellte ihn vom Fenster weg und zog das Fenster soweit zu, dass der Grashüpfer noch nicht zerquetscht wurde, der Zug aber auch nicht störte.
Mit dem Wind hatte ich nicht gerechnet, mit einem leisen pfump fiel das Fenster hinter meinem Rücken zu. Etwas überrascht konnte ich feststellen, dass der Grashüpfer zwar nun über ein leicht unnatürlich-angewinkeltes Bein verfügte, aber ansonsten keine weiteren Probleme zu haben schien. Irgendwas mit der Fensterisolierung stimmt nicht, eine ordentliche Isolierung hätte das Insekt wohl etwas stärker mitgenommen.
Da keine Sterbehilfe nötig war, habe ich das Insekt nach draußen geschnippt und weiter gefrühstückt. Herzlos wie ich bin mache ich mir keine Vorwürfe wegen dem Tier, sondern nur darüber, kein nach dem Unfall kein weiteres Makro gemacht zu haben. Auch das vorher-Foto wäre besser nicht aus der Hand, sondern vom Stativ aus geschossen worden.